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Die Divertikulose

Was kann ich tun, um die Entwicklung einer Divertikulitis zu vermeiden?

Die Divertikulose ist ein häufiger Befund im Darmtrakt. Es handelt sich hierbei um Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut, bedingt durch Schwachstellen in der Darmwand. Die Häufigkeit in der Bevölkerung liegt zwischen 50 und 70 Jahren bei ca. 30% und ist mit zunehmendem Alter weiter steigend.
In den westlichen Ländern befinden sich die Divertikel vorrangig in den unteren Abschnitten des Dickdarmes.
In der Vergangenheit wurde ein Zusammenhang zwischen einer ballaststoffarmen Ernährung und einer chronischen Verstopfung als Risikofaktor für die Entwicklung von Divertikeln angenommen. Diese Theorie konnte jedoch mittlerweile anhand von Studien widerlegt werden. Eine bedeutende Rolle für das Auftreten von Divertikeln nimmt die genetische Veranlagung ein. 

Von einer Divertikelkrankheit wird erst gesprochen, wenn es zu Symptomen wie einer Entzündung im Bereich des Divertikels kommt. Der alleinige Nachweis von Divertikeln, z.B. im Rahmen einer Darmspiegelung, ist noch keine Krankheit. Hinsichtlich der Prophylaxe einer Divertikelkrankheit, also bei beschwerdefreien Personen mit Divertikeln, werden in der aktuellen Leitlinie folgende Empfehlungen ausgesprochen:

Ernährung: Bezüglich der Ernährung wird eine ballaststoffreiche Kost von 
> 30 g/Tag empfohlen. Rotes Fleisch sollte nur in geringen Mengen verzehrt werden.

Körpergewicht und körperliche Aktivität: Das Normalgewicht sollte erreicht bzw. gehalten werden. Ferner wird eine moderate körperliche Aktivität von ca. 30 bis 60 Minuten pro Tag empfohlen.

Genussmittel: Zur Vermeidung der Divertikelkrankheit ist ein Nikotinverzicht anzuraten. Auch der übermäßige Alkoholkonsum spielt eine Rolle. Als risikoarm gelten bei Frauen Alkoholmengen von < 12 g/Tag, bei Männern Mengen von < 24 g mit 2 alkoholfreien Tagen/Woche.

Medikamente: Die Einnahme der folgenden Medikamente kann das Risiko für
eine Divertikelkrankheit erhöhen. Somit sollte bei vorhandenen Divertikeln im Vorfeld immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen:
NSAR wie Ibuprofen, Kortikosteroide (Kortisonpräparate), Opioide und Hormonpräparate nach den Wechseljahren. 

Bei weiteren Fragen zum Thema beraten wir Sie gerne,
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