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Frauenherzen schlagen anders

Das weibliche Herz und seine Besonderheiten

Herzkreislauferkrankungen stellen die häufigste Todesursache bei Frauen in Deutschland dar. Durch anatomische und hormonelle Unterschiede ergeben sich Besonderheiten beim weiblichen Geschlecht: Während einer Schwangerschaft kann es bereits zu einem Diabetes oder einer sogenannten Schwangerschaftsvergiftung (Gestose) kommen. Diese Komplikationen verdoppeln das Risiko für Herzerkrankungen im späteren Leben. Im Rahmen der Menopause kommt es zu einem Abfall der schützenden Östrogene. Der Hormonabfall führt zu einem Anstieg der Cholesterinwerte, des Körpergewichts und insbesondere der systolischen Blutdruckwerte. Hormonell bedingt kommt es zu einer zunehmenden Gefäßsteifigkeit, auch im Bereich des Aortenbogens. 


Aus den genannten Gründen ist eine besondere Aufmerksamkeit mit Beginn der Menopause angebracht. Hier bietet sich die Gesundheitsuntersuchung in der hausärztlichen Praxis an, da bei diesem Check-up wichtige Risikofaktoren wie ein Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und ein Diabetes erfasst werden können. Ferner kann ein aufklärendes Gespräch bzgl. weiterer Risikofaktoren (Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum) erfolgen und eine mögliche familiäre Belastung aufgedeckt werden.


Kommt es dennoch zu einem akuten Herzproblem wie einem Herzinfarkt ist erneut besondere Achtsamkeit geboten, denn Frauen zeigen häufig nicht die klassischen Symptome wie den starken Brustschmerz mit Ausstrahlung in den linken Arm. Der Schmerz kann in milderer Ausprägung auftreten, geht aber oftmals mit Symptomen wie Übelkeit , Erbrechen sowie Schweißausbrüchen einher. Häufig sind zudem Beschwerden wie Oberbauch- und Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit oder eine geringere Belastbarkeit.


Bei Auftreten der genannten Symptome ist stets eine rasche ärztliche Vorstellung erforderlich, denn nur durch ein schnelles ärztliches Handeln kann ausreichend Herzmuskelgewebe gerettet werden. Jede Minute zählt!


Frauen jeden Alters mit einem stattgehabten Herzinfarkt haben ein höheres Risiko für eine schlechte Prognose als Männer. Von daher steht die Minimierung der Risikofaktoren im Fokus!