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Zahnseide-mehr als Hygiene?

Zahnseide-mehr als Hygiene?

In den USA läuft seit 1987 eine Studie (und dauert noch an), welche die häusliche Verwendung von Zahnseide anhand eines strukturierten Fragebogens untersucht.
Das vorläufige Ergebnis wurde im Februar 2025 auf der International Stroke Conference 2025 in Los Angeles vorgestellt:

Demnach reduziert die Benutzung von Zahnseide (mindestens einmal pro Woche) nicht nur das Risiko für Karies und Parodontitis, sondern auch für das Auftreten von bestimmten Schlaganfällen und  Vorhofflimmern (die häufigste Herzrhythmusstörung weltweit).

  1. Durch den Gebrauch von Zahnseide verringert sich das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls (Einengung oder Verschluss von hirnversorgenden Arterien) um 22 Prozent. 
  2. das Risiko eines kardioembolischen Schlaganfalls als Sonderform (Blutgerinnsel, welches vom Herz in das Gehirn wandert) um 44 Prozent.
  3. das Risiko eines Vorhofflimmerns um 12 Prozent.
    Das reduzierte Risiko ist unabhängig vom regelmässigen Zähneputzen, dem Zahnarztbesuch oder anderen Mundhygienemassnahmen.

 

Als ursächlich für die Ergebnisse wird eine Reduktion von Zahnfleisch- entzündungen (und somit eine geringere Bakterienlast) angenommen. So können diese eine systemische Entzündungsreaktion hervorrufen, welche wiederum die Gesundheit der Blutgefässe beeinträchtigen kann i. S. einer Gefässverkalkung. 

Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die routinemässige Verwendung von Zahnseide ein weiterer wichtiger Baustein in Hinblick auf die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt.